Ein frohes, neues Jahr!

Guten Morgen all jenen, deren Silvesterkater dieses Jahr erst jetzt ausklingt. Jetzt, wo sich der dumpfe Kopfschmerz langsam lichtet und der fahle Geschmack im Mund weicht, ist es Zeit die Neujahrsvorsätze anzugehen.

Neben den alljährlich unerreichten Vorsätzen wie Abnehmen, mehr Geld verdienen, mehr Gutes tun und sich mehr Zeit für Familie und Freunde zu nehmen, solltest Du dieses Jahr einfach die schlechten Gewohnheiten sein lassen. Das ist wesentlich leichter und führt so viel schneller zur gewünschten Verhaltensänderung. Aktiv Abläufe anzustoßen, ist deutlich schwierig, als passiv mitzumachen:

Abnehmen ist dafür ein sehr schönes Beispiel. Bisher hast Du versucht durch aktive Tätigkeiten abzunehmen: mehr Sport, bewusstes Einkaufen, mal wieder selbst kochen. Das ist wahnsinnig aufwändig! Es reicht vollkommen aus, wenn Du die schlechten Gewohnheiten seinlässt. Keinen Käse auf deinem Burger zu ordern, nicht nach der Clubnacht noch den Gute-Nacht-Döner mitnehmen oder geh einfach mal satt einkaufen.

Mehr Geld zu verdienen, ist auch ein schöner, zum Scheitern verdammter Vorsatz von Dir. Dieses Ziel setzt voraus, dass Du dich mit der Umsetzung auseinandergesetzt hast. Wahrscheinlich ist jedoch, dass Du erstens keine Zeit für die zusätzliche Tätigkeit hast und zweitens auch gar nicht weißt, wofür Du die nichtexistente Zeit einsetzen solltest. Dabei ist es so viel leichter, am Ende des Monats mehr Geld zu haben, indem Du es einfach nicht für überflüssigen Kram im Laufe des Monats zum Fenster hinauswirft. Schlechte Gewohnheiten abzulegen, ist auch hier die Devise.

Auch beim Thema ‚Gutes tun’ gilt es diesen Grundsatz zu beachten. Bevor Du dir im stillen Kämmerlein ein tolles neues Projekt ausdenkst, wie Du heute wieder die Welt rettest, solltest Du zunächst aufhören all das Schlechte täglich zu tun. Missbrauche Deine Liebsten nicht als emotionale Mülleimer, geh auf die Bedürfnisse Deines Umfelds ein, anstatt es aktiv zu ignorieren und lass Dich endlich vom ÖPNV mitnehmen, anstatt allein mit Deinem Auto in die Stadt reinzufahren.

Und wenn Dir das immer noch nicht genug Gutes ist, musst Du das Rad auch nicht neu erfinden. Bring Dich in bestehende, soziale Projekte ein. Sie haben mehr als genug Bedarf für Deine helfenden Hände. Ich rede jetzt ausdrücklich nicht nur von unserem Club sondern von allen sozialen Projekten.

Denn im Rahmen unserer regelmäßigen Überlegungen zu unserer ersten Säule, dem Helfen, sind wir in den vergangenen Wochen darauf aufmerksam geworden, wie groß der Bedarf hier in Berlin wirklich ist. Nach Rücksprache mit verschiedenen, sozialen Ehrenamtlichen ist der Bedarf mit der Flüchtlingskrise deutlich gestiegen. Die Krise hat viel neues soziales Engagement initiiert, aber auch bestehendes Engagement abgezogen. Überall fehlen helfende Hände. Und wenn Du mit Deinen Neujahrsvorsätzen ernst machst, musst Du die Welt jeden Tag aufs Neue retten, indem Du bei Dir in Deinem Umfeld damit beginnst.

Der Präsident!