Raus aus der Komfort-Zone!

Hier ist es warm, es gibt reichlich zu essen, die Freunde sind nahe, das Leben ist schön. In der Komfort-Zone sind die idealen Voraussetzungen vorhanden, um darin zu verharren. Mit anderen Worten herrscht darin ein Zustand, der für uns vollkommen unnatürlich und womöglich sogar gesundheitsschädlich ist. Denn natürlich ist es für uns, zu wachsen: körperlich und geistig.

Doch was tun, wenn sich unser körperliches Wachstum nur noch im älter werden niederschlägt und die Verheißungen der Komfort-Zone uns gedanklich erstarren lassen? – Schrei, lauf, gewinne Land! Was sich dramatisierend liest, ist ernst gemeint. Nur indem wir reisen und so aus unserer gewohnten Umgebung rauskommen, sind wir gezwungen, uns, unsere Gewohnheiten und unsere Kultur zu hinterfragen.

Nicht umsonst werden unsere Erwartungen bei der Vorbereitung eines längeren Auslandsaufenthalts darauf gelenkt, dass wir nicht die fremde Kultur und die dortigen Leute sondern uns mit unseren Widersprüchen kennenlernen. Denn im ungewohnten Ausland ecken wir an und wir stolpern von einem Fettnäpfchen ins Andere. Für Frauen ist insbesondere diese Fehlerhäufung nicht so wichtig, da sie mit der natürlichen Fähigkeit der Selbstreflektion gesegnet sind. Männer hingegen lernen ausschließlich aus ihren Fehlern.

Natürlich weiß ich, dass nicht jeder Schüler, nicht jeder Student ständig ins Ausland reisen kann, nicht ständig umziehen kann, nicht ständig Urlaub machen kann. Deshalb ist es umso wichtig, die beschränkte Zeit außerhalb unserer Komfort-Zone zu nutzen, um dort Freundschaften zu schließen. Eine solche Freundschaft ermöglicht es nämlich, dass kleine, überlebenswichtige Satelliten die eigene Komfort-Atmosphäre umkreisen.

Diese Satelliten senden in regelmäßigen Abständen Eindrücke, wie sie aus ihrer Sicht die Welt wahrnehmen, die Komfortstronauten und ihr Verhalten hinterfragen sowie manchmal sogar vorbeikommen und ihren eigenen Mikrokosmos dabei vorbeibringen.

Die eigene Reise in unbekannte Regionen endet im besten Fall somit nicht auf der eigenen Türschwelle, sondern beginnt dort eigentlich erst so richtig. Das zumindest erzählt unser Mitglied Jonathan, der gerade ein Semester in Kalifornien an der Berkley University studiert hat. Und in diesem Geiste pflegen wir im Rotaract-Club Berlin-Brandenburger Tor auch unsere Clubpartnerschaften zu ausländischen Rotaract-Clubs.

Wir haben eine bestehende Clubpartnerschaft mit dem RAC Istanbul-Beskitas. Auch wenn diese Partnerschaft in den letzten Jahren etwas schlief, ist es nun Aufgabe im zweiten Halbjahr diese Partnerschaft wiederzubeleben.

Des Weiteren haben wir uns im Vorstand entschieden, mit einem Club aus unserem Nachbarland Polen eine Clubpartnerschaft aufzunehmen. Derzeit suchen wir intensiv nach einem verlässlichen Partner, der ebenfalls an einem solchen Austausch interessiert ist. Also, raus aus unserer Komfort-Zone und ran an die Arbeit!!!!

Der Präsident (auf dem Weg aus Bialystok im tiefsten Osten Polens)!

PS.: Weil mehr Bilder verlangt wurden, hier ein Bild 😛

Ein frohes, neues Jahr!

Guten Morgen all jenen, deren Silvesterkater dieses Jahr erst jetzt ausklingt. Jetzt, wo sich der dumpfe Kopfschmerz langsam lichtet und der fahle Geschmack im Mund weicht, ist es Zeit die Neujahrsvorsätze anzugehen.

Neben den alljährlich unerreichten Vorsätzen wie Abnehmen, mehr Geld verdienen, mehr Gutes tun und sich mehr Zeit für Familie und Freunde zu nehmen, solltest Du dieses Jahr einfach die schlechten Gewohnheiten sein lassen. Das ist wesentlich leichter und führt so viel schneller zur gewünschten Verhaltensänderung. Aktiv Abläufe anzustoßen, ist deutlich schwierig, als passiv mitzumachen:

Abnehmen ist dafür ein sehr schönes Beispiel. Bisher hast Du versucht durch aktive Tätigkeiten abzunehmen: mehr Sport, bewusstes Einkaufen, mal wieder selbst kochen. Das ist wahnsinnig aufwändig! Es reicht vollkommen aus, wenn Du die schlechten Gewohnheiten seinlässt. Keinen Käse auf deinem Burger zu ordern, nicht nach der Clubnacht noch den Gute-Nacht-Döner mitnehmen oder geh einfach mal satt einkaufen.

Mehr Geld zu verdienen, ist auch ein schöner, zum Scheitern verdammter Vorsatz von Dir. Dieses Ziel setzt voraus, dass Du dich mit der Umsetzung auseinandergesetzt hast. Wahrscheinlich ist jedoch, dass Du erstens keine Zeit für die zusätzliche Tätigkeit hast und zweitens auch gar nicht weißt, wofür Du die nichtexistente Zeit einsetzen solltest. Dabei ist es so viel leichter, am Ende des Monats mehr Geld zu haben, indem Du es einfach nicht für überflüssigen Kram im Laufe des Monats zum Fenster hinauswirft. Schlechte Gewohnheiten abzulegen, ist auch hier die Devise.

Auch beim Thema ‚Gutes tun’ gilt es diesen Grundsatz zu beachten. Bevor Du dir im stillen Kämmerlein ein tolles neues Projekt ausdenkst, wie Du heute wieder die Welt rettest, solltest Du zunächst aufhören all das Schlechte täglich zu tun. Missbrauche Deine Liebsten nicht als emotionale Mülleimer, geh auf die Bedürfnisse Deines Umfelds ein, anstatt es aktiv zu ignorieren und lass Dich endlich vom ÖPNV mitnehmen, anstatt allein mit Deinem Auto in die Stadt reinzufahren.

Und wenn Dir das immer noch nicht genug Gutes ist, musst Du das Rad auch nicht neu erfinden. Bring Dich in bestehende, soziale Projekte ein. Sie haben mehr als genug Bedarf für Deine helfenden Hände. Ich rede jetzt ausdrücklich nicht nur von unserem Club sondern von allen sozialen Projekten.

Denn im Rahmen unserer regelmäßigen Überlegungen zu unserer ersten Säule, dem Helfen, sind wir in den vergangenen Wochen darauf aufmerksam geworden, wie groß der Bedarf hier in Berlin wirklich ist. Nach Rücksprache mit verschiedenen, sozialen Ehrenamtlichen ist der Bedarf mit der Flüchtlingskrise deutlich gestiegen. Die Krise hat viel neues soziales Engagement initiiert, aber auch bestehendes Engagement abgezogen. Überall fehlen helfende Hände. Und wenn Du mit Deinen Neujahrsvorsätzen ernst machst, musst Du die Welt jeden Tag aufs Neue retten, indem Du bei Dir in Deinem Umfeld damit beginnst.

Der Präsident!

Das Risiko der Neugierde am Risiko

Ganz schön riskant, dass Du Dich auf unsere Website verirrt hast. Und dann begibst Du Dich sogar noch auf meinen Blog! Wärst Du bloß auf den Seiten geblieben, die Deiner Browserhistorie bekannt sind. Stattdessen riskierst Du nun, Dich mit Ideen anzustecken, die Dich heute Nacht womöglich nicht mehr ruhig schlafen lassen…

Ja, das Leben ist ein Risiko, wie unser Club beim Vortrag der Abteilungsleiterin Risikokommunikation im Bundesinstitut für Risikobewertung gelernt hat. Überall schlummern diese Risiken. Und unser Bewusstsein spielt gerade die existenziellen Risiken herunter, während wir ausgerechnet harmlose Gefahren unverhältnismäßig hoch fürchten. So stirbt laut Statistik nur jeder  18.000.000ste Bundesbürger an einem Blitzschlag, während noch niemand in der Zombieapokalypse umkam oder vom Bugimann geholt wurde. Demgegenüber stirbt jeder siebte Einwohner an einem Herzinfarkt und jeder Achte an einem Schlaganfall. Und trotzdem machen wir regelmäßig Überstunden, ernähren uns mit Vorliebe von Fastfood und flacken uns vor den Fernseher anstatt noch mal eine Runde zu laufen.

Und dort gucken wir uns komprimiert in 15 Minuten die Schreckensmeldungen des Tages an. Bildungskrise, Alterseinsamkeit, Flüchtlingsdrama  unsere Gesellschaft steht am Abgrund und wir mittendrin. Da bleibst Du besser zu Hause und riskierst nicht, dass Dir noch etwas passiert. Zeitgleich riskierst Du aber auch, dass sich nichts ändert. Wenn aber Gefahren und Bedrohungen nicht angegangen werden, wenn ihnen nicht entgegengetreten wird, dann realisieren sich diese Risiken in Gewissheit.

Doch zum Glück gibt es Hoffnung, für Dich, für mich und auch für die anderen Menschen auf dieser Welt. Und sie hängt nur von uns ab. Jeder Einzelne ist diese Hoffnung. Denn auch wenn wir sicherlich auf unsere Institutionen vertrauen können, heißt es nicht, dass wir durch die Abgabe unserer Wählerstimme im vierjährigen Rhythmus von unserer gesellschaftlichen Verantwortung entbunden sind. Gefahren und Bedrohungen werden vor allem in der Mitte unserer Gesellschaft gelöst! Dabei gilt es, solche Probleme zu erkennen und zu benennen, ihre Ursachen zu analysieren, Lösungen zu entwickeln, sie umzusetzen und das Ergebnis zu evaluieren.

Verdammt, das hört sich jetzt echt riskant, ein wenig aufwendig und auch anstrengend an. Und Du bist alleine… Nein, bist Du nicht! Denn auch wir haben unsere eigene Bedeutung bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme erkannt und uns im Rotaract Club Berlin-Brandenburger Tor zusammengetan. Dadurch wird es für jeden nicht ganz so aufwendig, wir verteilen das Risiko auf viele, starke Schultern und mit so vielen Händen ist es auch nicht ganz so anstrengend, einen Unterschied zu bewirken.

Und wenn Du jetzt immer noch liest, bleibt Dir eigentlich nur noch eins: Schick mir an christoph.wicher@rotaract.de Deine Telefonnummer. Ich rufe zurück und zusammen besprechen wir, wo Du Dich konkret einbringen möchtest, wie wir Dir dabei helfen können und bei welcher Gelegenheit wir uns mal kennenlernen können. Ich weiss, dass hört sich jetzt auch wieder riskant an. Aber weißt Du was wirklich riskant ist? Jeden Tag das Gleiche zu machen und am nächsten Morgen andere Ergebnisse zu erwarten…

Der Präsident!